Landau: Kapitel 12: Unterschied zwischen den Versionen

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='''12. Der halb-zwingende-Zug'''=
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Ein '''halberzwungener Zug''' (engl. '''semi-forced-move''') ist ein Zug, der nicht durch die Spielregeln, sondern durch taktische Überlegungen erzwungen wird. In der Praxis besteht die „taktische Überlegung“ meist darin, dass der Spieler eine Ecke verliert, wenn er nicht den halb erzwungenen Zug ausführt. Der Zug des Gegners, der einen Spieler in diese Position bringt, wird als '''halberzwingender Zug''' (engl. '''semi-forcing-move''') bezeichnet. Der richtige Einsatz halbgewaltiger Bewegungen kann eine wirkungsvolle Technik sein, und wir haben tatsächlich bereits mehrere Beispiele dafür gesehen. Somit erzwang der e8-Zug in Diagramm 38 (obwohl er nicht direkt eine Ecke bedrohte) halbwegs eine Reaktion auf d8 und schottete Weiß vom südwestlichen Eckbereich ab. Schauen wir uns noch ein paar Beispiele an.
Ein '''halberzwungener Zug''' (engl. '''semi-forced-move''') ist ein Zug, der nicht durch die Spielregeln, sondern durch taktische Überlegungen erzwungen wird. In der Praxis besteht die „taktische Überlegung“ meist darin, dass der Spieler eine Ecke verliert, wenn er nicht den halb erzwungenen Zug ausführt. Der Zug des Gegners, der einen Spieler in diese Position bringt, wird als '''halberzwingender Zug''' (engl. '''semi-forcing-move''') bezeichnet. Der richtige Einsatz halbgewaltiger Bewegungen kann eine wirkungsvolle Technik sein, und wir haben tatsächlich bereits mehrere Beispiele dafür gesehen. Somit erzwang der e8-Zug in Diagramm 38 (obwohl er nicht direkt eine Ecke bedrohte) halbwegs eine Reaktion auf d8 und schottete Weiß vom südwestlichen Eckbereich ab. Schauen wir uns noch ein paar Beispiele an.

Aktuelle Version vom 4. Januar 2024, 23:01 Uhr

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12. Der halb-erzwingende-Zug

Ein halberzwungener Zug (engl. semi-forced-move) ist ein Zug, der nicht durch die Spielregeln, sondern durch taktische Überlegungen erzwungen wird. In der Praxis besteht die „taktische Überlegung“ meist darin, dass der Spieler eine Ecke verliert, wenn er nicht den halb erzwungenen Zug ausführt. Der Zug des Gegners, der einen Spieler in diese Position bringt, wird als halberzwingender Zug (engl. semi-forcing-move) bezeichnet. Der richtige Einsatz halbgewaltiger Bewegungen kann eine wirkungsvolle Technik sein, und wir haben tatsächlich bereits mehrere Beispiele dafür gesehen. Somit erzwang der e8-Zug in Diagramm 38 (obwohl er nicht direkt eine Ecke bedrohte) halbwegs eine Reaktion auf d8 und schottete Weiß vom südwestlichen Eckbereich ab. Schauen wir uns noch ein paar Beispiele an.

LandDia-44.png

Diagramm 44: Weiß am Zug

LandDia-45.png

Diagramm 45: Schwarz am Zug


In Diagramm 44 hätte Weiß einen tollen Zug nach f7, wenn es nicht durch seine Steine bei f1 und f2 vergiftet würde. Weiß kann dies ändern, indem es zunächst auf e1 setzt, eine g1-Antwort von Schwarz halb erzwingt (und die kritischen f1- und f2-Steine umdreht). Jetzt macht Weiß mit e7 weiter und Schwarz muss eine Ecke opfern, und das Spiel!


In Diagramm 45 möchte Schwarz den Zugang von Weiß zu b1 blockieren. Er kann dies tun, indem er nach a3 geht. Dadurch wird eine a4-Antwort von Weiß erzwungen, die wiederum c2 auf Weiß umdreht und Weiß daran hindert, die Nordkante auszugleichen. Nachdem dies geschafft ist, steht Schwarz ein weiterer halberzwingender Zug zur Verfügung, der wahrscheinlich sogar noch besser ist: Gehe zu h5 (neben den ungeraden Drei von Weiß). Dies zwingt Weiß teilweise dazu, mit h6 zu reagieren und die schwarzen Steine in der sechsten Reihe auf Weiß umzudrehen (was die zukünftige Mobilität von Weiß erheblich verringert).

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